GUDNY GUDMUNDSDOTTIR
WHITE CLIFFS OF DOVER
October 8th - November 27th, 2010
was, wäre, wenn
Man weiß nie so richtig woher das Gezeichnete kommt und wohin es will. Oder was es will. Ich versuche es bei jeder neuen Zeichnung herauszufinden, es gelingt aber nie. Einmal dachte ich, ich fände die richtige Antwort auf diese Frage in der leeren Fläche, welche die einzelnen gezeichneten Felder trennt. Die befand sich nicht da. Auch nicht wenn die Flächen größer wurden. Gar nicht. Manchmal vermute ich aber, die Antwort liege in dem Dreidimensionalem. Dann macht man sich auf dem Weg durch das Dreidimensionale nur um herauszufinden daß man in Kreise gegangen ist und immer noch am Anfang steht. Wenn man in Kreise gegangen ist, bewältigt man umso besser einen Halbkreis, geschweige einen Eindrittelkreis. Daraus ergibt sich automatisch ein Fächer. War die Antwort vielleicht in einem Fächer? Etwa aufgrund seiner vielen, verschiedenen, einzelnen Flächen, wo das Gezeichnete genauso viele unterschiedliche Aufritte haben kann? Nein. Die Frage hat nichts anderes geschafft als sich auszubauen, ohne die Antwort gefunden zu haben. Selbst im engen Raum eines Fächers ist es der Antwort gelungen sich in die Luft aufzulösen. Sie kommt immer Weg. In der Enge und in der Weite. Ich habe auch andere Methoden, um sie zu finden, probiert. Zum Beispiel:
Apparatur, Berge, Wesen, Arbeit, Bordüre, Wasser, amos, amas, amat, akku, und, so, weiter.
Nur um herauszufinden daß die Täuschung und die Aussichtslosigkeit trotzdem die Oberhand gewinnen. Scheinbar gibt es auf nichts eine einzig richtige Antwort. Nichts scheint zu stimmen und nichts hat recht. Das Gezeichnete kommt einfach und geht wie es will.
(Ich bin auf der Suche nach inneren Welten,
die blendend geht, mit dem Gerät in der Hand.
Das Werkzeug versagt außerordentlich selten,
Sie finden damit, selbst den wahren Verstand.)